Was passiert in einem Familienunternehmen im Fall einer Verlassenschaft?
Wenn man von Familienunternehmen spricht, unterscheidet man generell die ältere und die jüngere Generation. Bei Familienunternehmen, die nicht sehr alt sind, kommt noch dazu, dass oft die ältere Generation die Gründungsgeneration ist. Die jüngere Generation wird meist von Kindern, Neffen und Nichten oder auch Enkelkindern repräsentiert. Es kann auch sein, dass es um ein Familienunternehmen geht, wo bereits mehrere Generationen vorhanden sind. Unabhängig davon, ob es sich um eine Vererbung in Bezug auf eine ältere oder eine jüngere Generation handelt, sind Belastungen und Veränderungen durchaus die Folge.
Was kann man in Fall einer Verlassenschaft tun?
Das Nachlassverfahren wird in der Regel von einem Notar durchgeführt. Normalerweise werden alle Erben in den Nachlassprozess einbezogen und haben die Möglichkeit, ihre Rechte zu fordern und sogar für sie zu kämpfen. Es gibt Erbschaften, bei denen alles klar ist und alle Erben davon überzeugt sind, dass die Erbschaft beendet werden soll. In einer solchen Situation gibt es keinen Grund einzugreifen.
Es gibt aber auch Nachlassverfahren, bei denen nicht alle Erben mit dem Verlauf des Nachlassverfahrens zufrieden sind. Dies kann daran liegen, dass die Erben mit dem Testament nicht zufrieden sind oder es andere Gründe gibt, warum einige oder alle Erben glauben, dass ihnen etwas anderes zusteht. Besonders belastend können Situationen sein, in denen das Familienunternehmen Teil des Erbes ist.
Wenn die Familie groß ist und sich auch andere Vermächtnisnehmer oder andere Verwandte im Nachlassverfahren befinden, können Konflikte leicht eskalieren. Um unnötige Konflikte zu vermeiden und schnell gute Lösungen zu finden, empfiehlt sich eine Mediation.
Mediation für Familienunternehmen
Die Mediation in Familienunternehmen bietet einen sicheren Raum, wo über alles geredet werden kann. Bei einer Erbschaft kann die Mediation eine kürzere oder längere Zeit in Anspruch nehmen, in der die Erben versuchen, in der Mediation zu guten Lösungen zu gelangen. Gelingt ihnen das, können die Erben mit den Lösungen aus der Mediation zum Notar zurückkehren und die Verlassenschaft damti abschließen.
Der Vorteil der Mediation besteht darin, dass die Mediation allen Beteiligten die Möglichkeit gibt zu sagen, was sie wollen. Dazu gehört auch, die eigenen Interessen, die eigenen Wünsche und die eigenen Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. Es besteht keine Garantie dafür, dass die geäußerten Interessen, Wünsche und Bedürfnisse von den anderen Teilnehmern ohne weiteres und unverzüglich akzeptiert werden. Das nicht! Die Praxis zeigt jedoch, dass in der Mediation sehr gute Lösungen erzielt werden können und alle Beteiligten zufrieden sind.
Die Aufgabe des Mediators ist es, eine gute Kommunikation zu ermöglichen. Weitere Aufgabe des Mediators ist es, allen Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, alles sagen zu können, was jemand zu sagen hat! Außer in der Mediation gibt es nicht viele Plätze, wo man die Gelegenheit hat, über familiäre Sachen offen zu reden und alle Mitglieder der Familie am gleichen Tisch zu versammeln. Die Lösungen in der Mediation können tatsächlich so sein, dass alle Teilnehmer zufrieden sind!
Mag. Daisy Vlatka Adler, Familienunternehmen Mediatorin & Anwältin
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